baukastenliteratur – publikation für texttitel, multimediale literaturen, literary gaming, theorie und medienkunst.
ein work-in-progress publikationsprojekt von luka.
1. Über das Prosanova 2020 wurde getitelt, es sei „der Gegen-Literaturbetrieb“. Das stimmte nicht. Akteur*innen eines Gegen-Literaturbetriebs können nicht Teil des Literaturbetriebs sein, nicht für eine feste Größe des Literaturbetriebs stehen, und nicht früher oder später gemütlich von Agenturen und Verlagen gekauft werden.
2. Baukasten baut mit am Gegen-Literaturbetrieb, und belässt ihn zugleich in einsturzgefährdetem Wanken.
3. Wo viele Akteur*innen des Literaturbetriebs sagen: „Wir nehmen nur Autor*innen, die wir schon kennen“, sagt Baukasten: „Wir nehmen nur Autor*innen, die wir nicht kennen“.
4. Baukasten sucht unter dem Radar. Baukasten stört die deutsche Radartechnik.
5. Gatekeeping betrifft vor allem (mehrfach) marginalisierte Personen, die gesellschaftlich unterrepräsentiert sind. Baukasten positioniert sich gegen Gatekeeping und Nepotismus. Baukasten versteht Networking im Grunde genommen als nicht-barrierefreien Ausschlussmechanismus.
6. Auch wenn das Konzept „Geld“ generell keine Lösung ist: Baukasten bezahlt their Beitragende anständig.
7. Baukasten ist interdisziplinär und intermedial. Fort mit Konstrukten: fort mit Genres, fort mit Themen, fort mit Formgrenzen, fort mit Relevanz, fort mit Literatur als dekoratives Vehikel von (konservativer) Regional- und Stadtpolitik. Literatur kann erst einmal alles sein. Literatur sei unabhängig.
8. Baukasten versteht sich als progressiv, u.a. anti-kapitalist*isch und anti-faschist*isch.
9. Baukasten kann zunächst schwebend verharren als eutopisches Manifest.
10. Die Bedingungen, unter denen Literatur stattfindet, sind fundamental ungenügend. Wir wissen alle seit Jahren, dass es so nicht weitergeht.
Luka*s Friedland (---/luka/they), 28.10.2023
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